Donnerstag, 18. September 2008

I'm getting used to it ..

Es gibt einiges zu berichten an diesem Nachmittag. Ich habe bereits den ganzen Vormittag frei gehabt und die Zeit genutzt, um auf Entdeckungstour zu gehen. Zuerst habe ich einen kleinen Spaziergang um den Block gemacht (Mein Gott, an so ziemlich jedem Haus laufen Handwerksarbeiten), bin dann zu Starbucks, um mir einen Cinnamon Dolce Latte "to go" (zum Mitnehmen) zu holen - ziemlich lecker das Dingen - und habe mich in den Park an den See, falls man das überhaupt so nennen kann, gesetzt und die Enten mit meinem Müsliriegel gefüttert. Anschließend bin ich die Straße runtergelaufen zum Grocery Store (Lebendmittelladen - so wie der WEZ, würde ich mal sagen) und habe dort ein wenig Zeit verbracht. Ich habe lustige Dinge gefunden. Zum Einen gibt es bestimmt um die 20 verschiedenen Peanut Butter Gläser und es ist nicht zu übersehen, dass die Zahnpasta Colgate aus den USA stammt - ebenfalls eine unglaubliche Auswahl. Es gibt doch tatsächlich Zimt-Geschmack! Total super für mich, den großen Zimt-Fan :-)
Meinen Besuch im Grocery Store habe ich dann mit zwei Zeitschriften, einer großen Packung Oreo Keksen, Kaugummis und meinen Lieblingscereals (zu deutsch: alles was wir unter Cini Minis, Frosties, Smacks und Fruit Loops verstehen) abgeschlossen. Die Cereals sind einfach der Wahnsinn .. es sind lauter bunte Marshmallows drin.
Da mir die Füße weh taten, hab ich mich auf den Rückweg gemacht und mich entschlossen, den Eintrag hier zu schreiben.
Von 3.30pm arbeite ich dann noch ca. bis 9pm, weil Juliet dann zu einem Meeting in die Schule muss. Mittlerweile bin ich aber abgehärtet bzw. immun gegen jegliches Geschrei und Gefrage von Klein-Thomas. Ich weiß nämlich jetzt, dass er das nach höchtens einer Minute ablegt. Demnach wird der Abend nicht so sehr schlimm. Gestern hatten wir das Spektakel schon einmal und der Kleine hat kein bisschen geweint, als ich ihn hingelegt habe. Nur einige Sekunden als er noch auf dem Wickeltisch lag. (Apropos Wickeltisch. Hier in Amerika werden die Kids seitlich gewickelt. Schon irgendwie gewohnheitsbedürftig)
Ihr seht also, dass es mir langsam aber sicher leichter fällt :-)

In den letzten 24 Stunden habe ich dann bereits einige Unternehmungen für die folgenden Monate erfahren. Anfang November fahren wir - die vier Kids, Juliet, Juliets Mum und das liebe Au Pair - nach Washington D.C. .. das liegt in keinem Bundesstaat. Dort bleiben wir dann 3-4 Tage und erkunden die Stadt.
Dann ist halt Weihnachten und Silvester und im Februar geht es für ca. 1 Woche nach Vermont zum Skifahren. Keine Ahnung, ob ich mich auf Skiier (keine Ahnung wie das heißt) traue, aber ich freue mich trotzdem auf die Zeit.
Und zwischenzeitlich werden wir sicherlich noch in das Ferienhaus nach Nantucket (Massachusetts) fahren.
Das allerbeste aber habe ich heute morgen zu 99% abgeklärt: Rado wird mich im April besuchen. Da haben die Kids eine Woche Springbreak (Frühlingsferien) und ich die Möglichkeit, Urlaub zu nehmen. Nun wird Rado seinen (eigentlich) für Januar geplanten Urlaub nur für mich auf das Frühjahr umlegen und mit mir die Zeit verbringen. Ich kann es kaum abwarten bis dahin. Das Gute daran ist, dass wir uns bis zum Urlaub im April dann ganze 7 Monate nicht gesehen haben und wir dann sicherlich ohne Probleme die restlichen 5 Monate überstehen werden. Es ist schon härter als ich mir vorgestellt habe, aber mit Rado habe ich definitiv den richtigen Menschen an meiner Seite, um das durchzustehen. Hoffentlich kann ich mich dann auch auf Mama, Papa, Nadine, Flo oder andere Personen im Sommer freuen :-)

Was noch? Ach ja, ich habe einen riesigen Mosquitostich an meinem rechten Unterschenkel. Ich habe das Miststück sogar auf frischer Tat ertappt. Und in der Nacht ist der Stich dann ins Unermessliche angeschwollen. Nun habe ich mir erstmal so nen Gel draufgemacht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie weh das tut. Auch wenn ich bereits um die 10 Stiche hatte, dieser ist mit Abstand der Schlimmste. Ich spüre mein Bein bei jeder Bewegung. Ätzend!

Heute ist Donnerstag und morgen beginnt das Wochenende. Ich denke, ich werde wieder kurz nach Mittag "off" sein und am Abend mit der lieben Julia aus Montclair zur Shopping Mall nach Livingston fahren. Es soll dort ganz kostenkünstig sein. Mal sehen. Vorher ist aber noch Thomas' Pre-Birthdayparty. Alle seine "Freunde" (eigentlich die Freunde der anderen Kids) kommen zum Cupcake-Essen vorbei. Zu deutsch Muffin-Essen ;-)
Am Samstagnachmittag ist dann die richtige Birthdayparty. Der Krümel wird 2 Jahre alt. Eine Woche bevor mein Krümel zu Hause [Ja Flo, ich meine dich ;)] sogar schon 15 wird.
Das wird der Tag sein, an dem ich dann die ganze Familie kennenlerne: Omas, Opas, Tanten, Onkel, Neffen etc..
Das letzte Au pair hat so viel davon geschwärmt und ich bin schon jetzt ganz gespannt. Es wird sicherlich niedlich. Geplant ist nämlich ein riesiger Teddybärkuchen für das Geburtstagskind. Ungefähr so ungesund wie die Torten in Spanien. Erinnert ihr euch, Leute?
Sonntag früh werde ich mich dann das erste Mal allein (!!!!) in den Zug nach New York City setzen - oh man, wenn ich das überstehe, kann mich so schnell nichts mehr schocken - und mich vor Ort dann mit Julia treffen, die den Bus nimmt, weil kein Bus von ihr zu mir fährt, damit wir gemeinsam starten können. Doch vom Bahnhof aus muss ich dann noch einige Blocks hinter mich bringen, da wir uns in der goldenen Mitte treffen wollen. Diejenigen unter euch, die mich und meine (nicht vorhandene)Selbstständigkeit kennen, wissen, dass das eine kleine Prüfung für mich werden könnte. Ich bin gespannt und ihr dürft es auch sein.

Ansonsten kann ich euch sagen, dass ich mich langsam einlebe. Der Alltag kehrt ein, ich weiß mittlerweile, was wann und wo zu tun ist und ich sehe die Dinge im Voraus. Seit dem Wochenende erwische ich mich nun regelmäßig dabei, wie ich anfange, auf englisch zu denken. Ich suche direkt nach den englischen Begriffen, statt nach den deutschen. Geträumt wird aber bis jetzt noch auf deutsch :-)
Mein Englisch ist zwar anders als ich es in Erinnerung hatte, aber es wird von Tag zu Tag wieder besser. Wenn ich mich konzentriere, funktioniert es gut. Doch ich stell mir oftmals die Frage: "Was habe ich in 13 Schuljahren bloß gelernt?" :D
Gut, dass die meisten Amerikaner so geduldig sind.

Ich glaube, das reicht dann erstmal für heute. Es spart wirklich Zeit, regelmäßig zu schreiben.
Ich wünsche euch allen ein wunderbares Wochenende!

Fühlt euch gedrückt <3

Liebe Grüße aus New Jersey,
Julia

Keine Kommentare: