Montag, 23. Februar 2009

12th birthday party, Skiurlaub in Vermont und "pipi on the potty"

Hallöchen ihr da drüben ;)
Ich weiß, ich stehe mit meinem Eintrag einen Tag im Rückstand - Asche auf mein Haupt!
Aber gestern war ich nach 5 langen Tagen Skiurlaub mit meiner Gastfamilie einfach nicht mehr in der Lage, einen ordentlichen Eintrag zu verfassen.
Das werde ich jetzt natürlich nachholen.

Zusammenfassung der letzten 1 1/2 Wochen:
Am Freitag vor der "Winter break" (Winterferien - fragt mich nicht, was das soll!) hat William seinen 12.Geburtstag vorgefeiert. Das ist hier so üblich, wenn man an seinem eigentlichen Geburtstag andere Pläne hat. Mit Esther haben wir übrigens dasselbe zu ihrem 21. gemacht.
Jedenfalls liefen die Vorbereitungen dafür die ganze vorherige Woche und ich hatte die ehrenwerte Aufgabe, das Basement aufzuräumen, Spielzeug zu sortieren und organisieren. Nach stundenlanger Arbeit ist mir das dann auch gelungen und ich muss sagen, ich war stolz auf mein Werk. Es hat da unten noch niemals so toll ausgesehen, seitdem ich hier bin.
Die Party war dann am Freitag ab 7pm und nach und nach sind an die 20 pubertierenden Teenager eingetrudelt und haben das Haus ordentlich in Anspruch genommen und - wie sollte es anders sein - das Basement verwüstet :D
Wie es sich für eine amerikanische Feierlichkeit dieser Art gehört, gab es dann lauter ungesunde Sachen zu essen: Hotdogs, Pizza, Nachos, Hamburger und eine Überraschungstorte für das Geburtstagskind. Also, eines muss man den Amerkaner lassen, birthday cakes sind mein absoluter Favorit. Hier ist auf jedem Kuchen so eine Art Frosting und im Ganzen ist es einfach nur ein Geschmackserlebnis!
Ella und Charlie wurden für die Nacht ausquatiert und ich hab mich ein bssl um Thomas gekümmert, bis es Zeit für ihn war, ins Bett zu gehen. Da wir das vorher so besprochen haben, bin ich dann gegen kurz nach 8 aus Haus, um mit Melanie und Esther beim Italiener ("La Strada") im Ort zu essen. Als ich aber gegen halb 11 zurückkam, war klein Thomas (2 Jahre) noch immer hellwach und lief vergnügt durch die Gegend.
Die Kids wurden dann auch angeholt und die Geschenke ausgepackt. ;)

Am Samstag war dann Valentinstag und ich hab meiner Gatfamilie einen Brief und Schokolade hinterlassen. Ich bin abends spät zurückgekommen und hab dann auf meinem Bett eine Box mit Schoki und einen Plüschbären vorgefunden. Am Abend waren wir dann bei Esther, weil ihre Gasteltern auf einem romantischen Wochenendtrip in der City waren. Dort haben wir Melanie dann davon überzeugt, dass "Dirty Dancing" ein ABSOLUTER Klassiker ist und sie ihn sich anschauen muss. (Unglaublich, sie kannte diesen Film nicht, Mama!) Nach einer kleinen Diskussion hat es dann funktioniert und wir haben den Film gesehen und haben uns sogar bis zum Ende vorarbeiten können. Zwischendurch konnten wir dann das ein-oder andere "Ihh", "Was macht er denn jetzt?" oder "Das ist ja ekelig!" vernehmen, aber die Liebe hat es überstanden. Keine Ahnung, was sie sich unter dem Titel "Dirty Dancing" vorgestellt hat ;)
Sonntag war dann Rados und Wills Geburtstag und ich hab den Tag Zuhause verbracht, Morgens war ich mit Melanie bei Starbucks und spazieren. Nachmittags war ich dann eingeladen, um mit der Family und den Großeltern Geburtstagskuchen zu essen. Danach hab ich dann nicht mehr viel gemacht und die Zeit vorm Pc verbracht. Natürlich habe ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Weile mit meinem Freund bei Skype verbracht und ihm gratuliert.
Montag war ich "off" und hab Wäsche gewaschen und Dienstag wurden die letzten Sachen für Vermont zusammengepackt. Doch es blieb noch die Zeit, um meine Eltern anzurufen und sie wissen zu lassen, dass ich NICHT mit dem Flugzeug, SONDERN mit dem Auto verreise. Ich weiß nicht warum, aber sie machen sich in den letzten Wochen mehr Sorgen, als die ganzen letzten Jahre zusammengerechnet. Doch was ganz ungewöhnlich ist (und Papa, da musst du mir zustimmen *zwinker*), dass DU der Ursprung der Unruhe zu sein scheinst :) Find ich aber ganz lieb von dir!

Mittwochmorgen bin ich früh aufgestanden, hab das Haus nen bssl aufgeräumt und die Kids mit Frühstück versorgt. Relativ schnell waren wir dann alle inklusive Koffer, Taschen, Lebensmittel im Auto verstaut und die ca. 5-stündige Fahrt konnte beginnen. Außer einem Totalausraster von meinem 9-Jährigen Gastkind und meiner (für andere nicht erkennbare) Reiseübelkeit, ist alles recht friedlich verlaufen. Die Kids wurden mit Filmen (Shrek, Horton hears a Huh) ruhiggestellt und gegen Mittag haben wir das Ziel dann erreicht. Vermont ist ein schöner Staat mit viel Natur. So richtig we man es aus dem Fernsehen kennt. Die Hotelanlage hieß "Jackson Gore" und war eine Art Ansammlung an Apartments. Wir haben dann eingecheckt und unsere Wohnung [ja, richtig gelesen :)] bezogen. Ich hab mir ein Zimmer mit Ella geteilt. Meine Gasteltern hatten Thomas in ihrem Zimmer in einem Kinderbett und die beiden Jungs (Charlie und Will) haben in der oberen Etage, welche nur ein Bett und einen Schrank enthielt, geschlafen. Dann gab es noch 2 Bäder, eine Küche und ein Wohnzimmer mit Essbereich. Ich konnte sogar meinen Laptop dort benutzen, weil es Wireless gab :)
Die folgenden Tage sahen dann meist so aus: Ich bin gegen 7 halb 8 von Thomas' Gerede und ständigem Gefrage nach "Daddy?Daddy?Daddy?" aufgewacht und gegen 8 aufgestanden. Dann hab ich mich fertig gemacht und während ich mich dann um Thomas gekümmert habe, hat sich der Rest auf seinen Ski-Tag vorbereitet. Als dann alle "aus dem Haus" waren, ist Ruhe eingekehrt und der Kleine hat sich auch von mir was sagen lassen. Kurz darauf hab ich ihn (und mich) in seinen (unseren) Schneeanzug gepackt und wir sind runter in die Lobby und dann im Schnee spielen gewesen. So ging der Morgen recht schnell um und ich konnte Thomas dann auch davon abbringen, den Lift auf den Berg zu nehmen, um nach Mommy und Daddy zu suchen. Gegen halb 12 sind wir dann ins "Roundhouse" und ich hab uns dort Lunch geholt. Es war wie eine riesige Cafeteria und die Leute haben sich dort mit warmen Gtränken aufgwärmt. Natürlich hat der Kleine bereits am ersten Tag einen Wasserspender am Rande der Cafeteria gefunden und das demnach das tägliche Highlight. Doch es ist nicht einfach gewesen, ihn im Auge zu behalten, während ich hin-und herlaufe, um unser Essen zu organiseren. Am Ende hat aber alles geklappt und er hatte Freude an seinem Obstsalat :)
Nach dem Lunch ging es dann aufs Zimmer, denn Thomas hat seinen Nap von 12 bis 2.30pm gehalten. In der Zwischenzeit hab ich dann entweder auch gedöst oder aber gelesen. Am Nachmittag kamen die anderen zurück und sind mit Thomas im "Gameroom" (ein Raum mit ca. 10 Spielautomaten) gewesen oder im Pool, der natürlich nicht fehlen durfte!
Dann wurde geduscht und alle außer Thomas und mir sind zum Dinner ausgegangen. Für uns 2 gab es Pasta und Obst. Bitte habt kein Mitleid mit mir an dieser Stelle, denn ich muss anmerken, dass das kein Urlaub für mich war, sondern Arbeit. Ich wurde für den Kleinen mit nach Vermont genommen, weil dieser noch zu klein zum Skifahren war.
Ich hab ihm dann Bücher vorgelesen, Lieder gesungen und ihn ins Bett gebracht. Um spätestens 10 waren die anderen Kids zurück und ich lag nicht einen Abend später als 10 im Bett *Daumen-hoch*!!!
Am Sonntag haben wir ganz schnell unsere Sachen gepackt und haben das Hotel gegen 10am verlassen, um Richtung Heimat aufzubrechen, da ein Schneesturm für den Tag erwartet wurde. Die Rückfahrt lief ebenfalls so gut wie problemlos ab und so waren wir gegen 3pm zurück in New Jersey. Dort wurde das Auto leergeräumt und ich habe ca. 1 1/2 Stunden geschlafen. Dann gabs Abendessen - PASTA (jippie *g*) und ich hab nicht mehr viel gemacht, außer meinen Kram ausgepackt. Um halb 9 lag ich dann im Bett und hatte ausreichend Schlaf inkl. Kopfschmerzen den größten Teil der Nacht. Heute morgen stand dann neben "back to school" auch noch Wäschewachen auf dem Programm. Ich hab es zwar bis zum Abend geschafft, aber ihr glaubt mir nicht, durch welch gigantische Berge ich mich kämpfen musste. Das ist wirklich unnormal. In Deutschland da hab ich wenigestens Platz, um das nen bssl liegen zu lassen, aber hier? Das ist gar nicht möglich!
All der Stress der letzten Tage hat sich aber ausgezahlt und habe fast das Doppelte an Gehalt für das Wochenende bekommen. :)

Das war auch eigentlich alles was ich heute gemacht habe. Den Morgen über (neben Wäsche hatte ich nichts zu tun) hat mir mein Liebster bei Skype Gesellschaft geleistet und am Nachmittag hab ich dann nochmal für 5 Stunden gearbeitet.

And last but not least: ..

Thomas war heute "pipi on the potty" machen. Das war seine absolute Premiere und wir alle haben uns mit ihm gefreut, als er stolz wie Oskar durchs Zimmer gerannt ist und "gimme 5!" gespielt hat :D Ja, das war schon ziemlich süß.


Also, das war es dann auch erstmal wieder von mir an dieser Stelle. Der nächste Eintrag folgt dann am Sonntag.
Bis dahin fühlt euch gedrückt. Habt eine schöne Woche!

Liebe Grüße über den großen Teich,
eure Julia

P.S. Bitte tragt euch doch fleißig auf meinem Messageboard ein! Das erspart euch eine Menge Arbeit. Danke.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Der Frühling kommt!

Nein, ich habe euch nicht vergessen. Ich denke sogar jeden Tag an euch und daran, dass ich doch endlich mal wieder regelmäßig schreiben möchte. Aber so wirklich Neues gibt es dann doch nicht zu berichten und so schiebe ich den nächsten Eintrag immer weiter vor mir her. Darum habe ich mir jetzt einen festen Tag gesetzt: SONNTAG! Da wird dann all das niedergeschrieben, was die Woche über so passiert ist. Somit habt ihr zu Beginn der Woche (ab jetzt), die Möglichkeit, euch zu informieren. :)

Mh, ich beginne einfach mal mit den Dingen, die "frisch" sind:
- Mein Hostdad hat seinen Job gekündigt. (Fragt mich nicht warum, wieso, weshalb) Und das in solchen Zeiten und dann auch noch bei einer solchen Position. Aber wahrscheinlich habe ich einfach zu wenig Erfahrung und Ahnung, um mich da einmischen zu können.
Ich weiß nur, dass er jetzt so gut wie rund um die Uhr im Haus ist. Es war ja immer schon anstrengend, sich auf meine Stay-at-home-Gastmutter einzustellen, aber nun beide Elternteile daheim?! NICHT LEICHT!
Versuch da mal einen 2-jährigen von "Mommy" und "Daddy" fernzuhalten. Gut, dass wir genügend Platz im und ums Haus herum haben ;)

- Nächsten Mittwoche fahren wir ca.5 Tage nach Vermont (US-Bundesstaat) zum Skifahren. Ich bin aber ganz froh, dass wenn ich das überstanden habe, schon bald März ist und damit die Hälfte meiner Zeit hier vorbei. JA, ich freue mich bereits auf Zuhause!
Mehr zu Vermont gibt es dann in 1 1/2 Wochen ..

- Unser Aupairmeeting für Februar war gestern Abend und wir waren in einem richtigen Fire Department im Nachbarort!
Uns wurden alle möglichen technischen Dinge im Gebäude und an den Fahrzeugen gezeigt. Die Leiter am Feuerwehrauto wurde extra für die lieben Aupairs ausgefahren und einer der Feuerwehrmänner ist sogar in die komplette Ausrüstung gestiegen. Das Zeug wiegt nochmal zusätzlich 40 Pounds (ca. 20kg) und ist bei sommerlichen Temperaturen eine Art Sauna.
Außerdem habe ich erfahren (was mir vorher überhaupt nicht bewusst war), dass jeglicher Service umsonst ist. Das heißt, wenn man anruft, nach Hilfe verlangt, die Feuerwehr ausrücken muss und sich herausstellt, dass alles "falscher Alarm" war, wird dir das nicht zum Vorwurf gemacht. Deutschland sollte sich vllt. mal ne Scheibe davon abschneiden ;) So gehört sich das nämlich normalerweise auch.
Bezüglich dessen wies man uns darauf hin, dass man lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Hörer greifen sollte, um 9-1-1 zu wählen. Glücklicherweise blieb mir das bis jetzt erspart.
Wir durften auch einen kleinen Blick in die Notrufzentrale werfen und auf das System, welches dafür sorgt, dass Name und Adresse automatisch festgehalten werden, falls man nicht mehr in der Lage ist, diese bei einem Anruf anzugeben. Aber das gibt es sicherlich in Deutschland :)

- Melanie, Esther und ich haben eine Gruppe Aupairs kennengelernt, welche wir jetzt regelmäßig treffen.
Es sind 2 Jungs und 5-6 Mädchen aus verschiedenen Teilen der Welt (Südafrika, Brasilien, Türkei, Polen, Schweden) und supernette Menschen. Einer von den Jungs bringt demnächst eine eigene CD raus und ich muss sagen, dass sich das Ergebnis hören lassen kann. Dann ist da noch ein Amerikaner, der die Gruppe am Wochenende immer unterhält.
Kommt mir manchmal so vor, als kenne ich einige von ihnen schon längere Zeit.

- Ich begebe mich gaaaaanz langsam auf die Suche danach, wie es ab September weitergehen soll. Ganz oben auf meiner Liste steht natürlich das Wort "Studium", nur leider bin ich mir bei den Fächern noch nicht so sicher. Ich würde ja gerne Englisch und Spanisch (nein, nicht auf Lehramt!) studieren, oder aber Spanisch und ein anderes Fach. Seitdem ich hier bin, ist mir nämlich der Gedanke gekommen, dass ich nicht freiwillig 5-6 Jahre Spanisch in der Schule lerne, um dann hinterher alles wieder zu verlernen. Bei Englisch wird das so schnell nicht passieren. Außerdem ist Spanisch eines meiner Lieblingsfächer! Aber ich halt euch da auf dem Laufenden.

- Heute lagen die Temperaturen bestimmt um die 20°C. Ich habe zwar den Vormittag und halben Nachmittag damit verbracht, das Basement (Spielzimmer im Keller) zu organisieren, weil meine Gastmutter der Überzeugung war, es wäre dort unten alles außer Kontrolle geraten(Sehe ich nicht so, denn schließlich hocke ich die meiste Zeit da rum und kann das ein bssl besserbeurteilen). Jedenfalls konnte ich dann ab 15Uhr endlich raus und Thomas und ich haben erst im Matsch (...) gespielt und die "fence guys" beobachtet (wir kriegen nen neuen Zaun). Danach hab ich Thomas zum Spielplatz durch den Park im Kinderwagen gefahren. Und es war einfach zu schön. Ich brauchte keine Jacke, ich habe viele liebe Menschen gesehen. Melanie auf dem Weg die Straße runter, welche von einem Spaziergang wiederkam. Esther auf dem Spielplatz .. einfach schön, nicht mehr in der Bude hocken zu müssen. Da fällt einem nach 2-3 Monaten doch fast die Decke auf den Kopf.

Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Ich fühl mich immer noch einigermaßen wohl, genieße meine freie Zeit ziemlich intensiv und freue mich schon gaaaaanz doll darauf, wenn Rado Ende März endlich hier ist und ich ihm New York zeigen kann! :)

Love,
Julia ..

P.S. Ich warte auf Post ;)