I'm on time, I am on time, I AM ON TIME!!!! :)
Meine Woche war einfach nur Chaos pur. Von Erkältung bis hin zu tollen Stunden mit meinen Mädels, war diesmal wirklich ALLES drin. Aber ich beginne einfach mal von vorne und versuche, euch mit so vielen Infos wie möglich, zu versorgen.
Dienstag:
Ich kann mich micht mehr an den Tagesablauf erinnern. Doch was ich noch weiß, ist, dass mich Thomas auf Trab gehalten hat. Ich hatte ihn Vormittags und wir waren im Basement. Dann bin ich aber mal kurz hoch und war nach 5 Minuten zurück. Kaum hatte ich die Treppen hinter mich gebracht, schossen mir schon an die 100 kleine Perlen auf dem Teppichboden ins Auge und ich ruf nur so: "Thomas, what happened?" Mir war natürlich klar, dass er Eleanors Perlen vom Tisch geragt hat und noch nicht in der Lage ist, diese ohne Hilfe aufzuheben. Ich hab ihn dann erneut (böser Fehler) für - tatsächlich - nur 2 Minuten alleine gelassen. Ich geh 2 Stufen, da rennt der Kleine mir entgegen und sagt: "Julia, meine Hosen sind nass!" Ich frag ihn, weshalb und denke natürlich an Windeln durch, Hose durch. Es war aber nur Wasser, welches von Wills Schulprojekt (ein griechischer Töpferkrug) stammte. Den hatte er vor Vermont zusammen mit seiner Mutter aus Ton und Knete gebastelt und diesen im Basement zurückgelassen. Thomas hat ihn sich dann unter den Nagel gerissen und erstmal mit dem Wasser im und neben dem Pott gespielt. Der Krug an sich hatte nichts abgekriegt und sah meines Wissens nach, noch genau so aus, wie einige Minuten zuvor. Doch beim Nachschauen dreh ich den Krug kurz und da bricht mir doch tatäschlich der henkel ab und der ließ sich auch so schnell nicht wieder befestigen. Ich dachte, ich krieg nen Anfall. Nun hatte ich die Perlen auf dem Fußboden, einen komplett durchnässten 2-Jährigen und ein "zerstörtes" Kunstprojekt. Irgendwie habe ich alles wieder gerade gebogen .. Kind, Kurg etc. bis es am Abend nochmal ähnlich ablief. Ich war zu der Zeit mit Thomas und Charlie dort unten spielen, als Charlie den Krug entdeckt, ihn in eine Hand nimmt, in die Höhe streckt und schreit: "Wow, that's .." Den Satz hat er nicht beendet, sondern sich mal eben mit dem Wasser aus dem Krug geduscht. "Warum ist da Wasser im Krug?" Und Thomas antwortet ihm : "Das war ich!" und grinst über das ganze Gesicht. Jap, soweit war ich am Morgen auch schon und wir noch immer nicht dahintergekommen, weil Thomas dann doch noch ein paar Vokabeln in seinem Wortschatz fehlen, um uns die ganze Story zu erzählen. Es war jedenfalls unterhaltsam und nun ein Geheimnis zwischen den Jungs und mir ;)
Nach Feierabend bin ich dann rüber zu Melanie, um ihre Mama kennenzulernen, die hier für eine Woche zu Besuch war. Wir haben ein bssl gequatscht und dann bin ich weider zurück nach Hause gegangen. Da fing es dann mit meiner Erkältung so langsam an.
Mittwoch:
Meine Gastmutter war den ganzen Morgen bis um halb 3pm in New York und ich war mit Thomas "in town", wo wir in der Bücherrei, im Park und dann Lunch essen waren. Für Thomas gab es Mozarella Sticks, Früchte und Milch und ich hatte einen Erdbeer-Bananen-Smoothie.
Donnerstag:
Da erinnere ich mich nur noch an meinen Mittagsschlaf, der mir aber nicht weitergeholfen hat. An dem Tag ging es mir schon leicht beschissen.
Freitag:
Mein absoluter Tiefpunkt. Ich hatte morgens frei, bin zur Bücherrei und war bei Melanie drüben. Dort hab ich mich dann für die Fahrt zum Flughafen am Nachmittag angekündigt und bin wieder nach Hause. Während Thomas seinen Nap hatte, musste ich die Zimmer von Eleanor und Charlie aufräumen, weil meine Gasteltern fürs Wochenende Besuch erwartet hatten, welcher dann letztendlich abgesagt hat.
Danach bin ich wieder rüber zu Melanie, wir haben die Koffer ins Auto gepackt und sind zum Flughafen nach Newark aufgebrochen. Vorher wurde ich noch mit deutschen Halstabletten versorgt. Dort angekommen, hat mich die Technik (oder auch nicht) ziemlich erschrocken, weil es keinen vernünftigen Check-in Schalter gab, sondern ausschließlich Automaten. Auch die Koffer wurden zu Fuß abgeholt. Als es dann ans Verabschieden ging für Melanie, ihre Mutter und Tante, da standen mir die Augen auch bereits in den Augen, obwohl ich eigentlich gar nichts damit zu tun hatte. Doch ich konnte mir in diesen Minuten sehr gut vorstellen, wie sich alle Beteiligten fühlen mussten.
Den Weg nach Hause haben wir dann schnell gefunden, sind bei Esther vorbei, um sie für die Übernachtung bei Melanie abzuholen und ich musste dann wieder rüber zum Arbeiten. Der Abend verließ sehr ruhig. Habe Thomas gebadet und auch sonst ganz lieb. Sogar Charlie war diesmal ziemlich problemlos. Somit habe ich dann die Küche noch ein wenig in Ordnung gebracht und als meine Gastmutter zurück war, bin ich dan hoch in mein Zimmer. Das war dann die schlimmste Zeit meiner Erkältung. Ich hatte Schnupfen, Halsweh, Husten, konnte nicht richtig atmen und musste weinen, weil ich nicht mehr konnte.
Samstag:
Morgens wurde ich wach und habe mich um einiges besser gefühlt. Als ich dann endlich geduscht war, hab ich meine Sachen geschnappt, mich unten für 2 Tage verabschiedet und bin rüber zu Melanie, wo wir erst zu dritt (mit Esther) gefrühstückt haben und uns dann ins Auto gesetzt haben, um Melanies Unterschrift bei der Community-Counselorin abzuholen. Auf dem Weg haben wir noch nen anderes Aupair abgeholt und waren dann bestimmt 30-45 Minuten in dem Haus ihrer Betreuein. Also ich muss sagen: Sauber und ordentlich ist anders. Das eine von den drei Kindern hat ADS, da lief nen Hund rum, es hat komisch gerochen und auch so war es alles andere als angenehm. Ich war froh, als wir endlich wieder fahren konnte.
Wir sind dann wieder zu Melanie, haben unsere Sachen gepackt und sind zum Bahnhof, um in die City zu fahren. Dort sind wir um 3pm angekommen, haben uns mit Essen versorgt und sind zum Kino gelaufen. Seit 3 Monaten haben wir schon geplant, den Film "He's just not that into you" (z.dt. "Er steht einfach nicht auf dich") zu sehen und letzten Samstag war es dann auch soweit und er ist zu einem meiner Lieblingsfilme geworden. Traurig, nachdenklich und lustig ...
Nach dem Kino haben wir uns wieder in den Zug nach New Jersey gesetzt, Auto von Melanies Gastmutter aufgetankt und "Hitch - Der Datedoctor" geschaut. Wir hatten nen netten Abend und sind gegen halb 2 ins Bett gestiefelt.
Sonntag:
Mein erster Gedanke am Morgen war dann (mit Blick zum Fenster): "Are you kiddin' me?" Draußen war es doch tatsächlich am schneien und ich ich war sofort schlecht gelaunt, weil ich mich so auf New York gefreut hatte. Wir hatten dann wirklich überlegt, zu Hause zu bleiben, doch ich konnte die Mädels überreden und so haben wir Nadine gegen 12 in der Stadt getroffen. Auch Esthers Cousine, die zuvor 1 1/2 Jahre Aupair in Washington war und nun durch die Gegend reist, kam noch hinzu. Zu fünft sind wir dann Downtown mit der Subway, weil wir ein Museum sehen wollten. Leider haben wir es nicht gefunden, haben uns in eine Art Cafe gesetzt, Pizza gegessen und gequatscht. War ziemlich lustig. Der Nachmittag war aber noch lang und so haben wir uns entschlossen, nocheinmal ins Kino zu gehen. Diesmal haben wir "Slumdog Millionaire" gesehen, welcher letzte Woche mit 8 Oscars ausgezeichnet wurde. Ein extrem trauriger Film, der zum Nachdenken anregt und auf einer wahren Begebenheit beruht. Und somit ging ein Movie-Wochenende zu Ende. :)
Danach sind wir zum Zug zurück, ich hab meinen Kram bei Melanie abgeholt und bin wieder zu mir rüber gegangen. Dort hat mir meine Gastmutter dann verkündet, dass der folgende Tag wahrscheinlich ein "Snowday" sein wird, d.h. die Kids bleiben zu Hause aufgrund des Schnees, und sie mich nicht so früh unten brauchen. Charlie habe mich ja die letzten Tage so vermisst und wollte ein Bild von mir machen. Ich hab noch immer nicht so ganz verstanden, weshalb. Jedenfalls kam auch ein Paket für mich mit Dingen, nach denen ich Rado gefragt habe. Und so kann ich seit 2 Tagen wieder Sprühdeo benutzen. Es ist unglaublich, dass es das in Amerika gar nicht zu geben scheint. Auch Lakritz habe ich seit einigen Monaten erneut gegessen.
Ich war relativ spät im Bett.
Montag:
Wie versprochen: ALLES WEIß!!! :(
Ich bin dann gegen 9 runter, hab die Kinder wieder nur rumrödeln sehen und mich ein bssl gekümmert. Wäsche habe ich in Thomas' Naptime gemacht und so richtig arbeiten musste ich nicht. Gegen halb 6 hat mich Juliet dann gefragt, ob ich nicht mit Melanie Zeit verbringen will, weil ich ja nicht wirklich etwas machen musste. Also bin ih zu Melanie rüber, wir haben deutschen Pudding gemacht, haben Scrabble gespielt und sie hat mir auf dem Flügel ihrer Gastmutter "Für Elise" von Beethoven beigebracht. Eigentlich nur den Refrain und somit kann ich jetzt sagen, dass ich auch was kann außer "Alle meine Entchen" .
War dann um halb 10 zurück und ich bin sofort in mein Zimmer.
Dienstag:
Heute morgen war dann wieder alles normal bezüglich Schule und ich hab bis halb 12 gearbeitet. Dann bin ich wieder zu Melanie rübergegangen und wir hatten Milchreis und haben gequatscht. Als ich wieder zurück war, habe ich mich für ne halbe Stunde hingelegt und dann wieder angefangen zu arbeiten. Thomas war sehr schlecht drauf (ganz ohne Mittagsschlaf etc.) und mein Gastvater war auch noch auf einer Art Geschäftsreise nach Texas. Naja, wir haben es dann irgendwie geschafft, die 4 Kinder zu versorgen. Keine Ahnung, wie wir das jeden Tag aufs Neue schaffen. Und jetzt sitz ich hier, warte auf meine Gastmutter - die ist mit Ella auf Wills Basketballspiel - weil ich zur Zeit auf Thomas und Charlie aufpasse.
Ansonsten habe ich von Thomas letztens meine erste freiwillige Umarmung erhalten und es war einfach zu süß. Ich wusste doch, dass er mich mag. Wenn er nicht gerade anstrengend ist, ist er ziemlich zum Knuddeln.
Gestern war übrigens mein 6-monatiges. Das bedeutet ich bin jetzt ein halbes Jahr und einen Tag in den USA!!! :) Die Zeit vergeht teilweise doch recht schnell .. an manche Dinge kann ich mich noch so gut erinnern. Komisch.
Bis zu dem letzten Wochenende habe ich dann auch fast 2 Wochen komplett durchgearbeitet und man muss sich das mal vorstellen. Ihr wisst nicht, wie sehr ich mich auf meine freien Tage gefreut habe. Denn so lange Zeit, die Familie an einem Stück zu ertragen, ist schon eine Herausforderung. Demnach war die Woche über sehr schlecht drauf und dann kam hinzu, dass ich gesundheitlich so dermaßen angeschlagen war.
Ich entschuldige mich an dieser Stelle für alle nicht beantworteten Mails. In den nächsten Tagen werde ich mich ganz arg bemühen, euch zu schreiben.
Alles Liebe,
eure Julia
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