Montag, 27. Juli 2009

Only 20 more days to go ..

Es sind tatsächlich nur noch 20 Tage bis ich zurück in die Heimat fliege und es fühlt sich so unwirklich an. Selbst dann, wenn ich mir all die kommenden Momente bildlich vorstelle.
Denn all die Dinge, die ich HIER täglich mache, die Zeit mit den Kids, das Leben hier in den USA im Allgemeinen, sind einfach so selbstverständlich geworden. Es ist fast so, als müsste Deutschland und all das, was ich mit diesem verbinde, erst wieder einen Platz in meinem Leben finden bzw. muss ich mich irgedwie wieder eingliedern. Ich weiß nicht, wie man es sonst ausdrücken soll.

Anyway, es gibt noch viel zu tun .. Abschiedsgeschenke bzw. -karten, Verabschiedungen, Koffer- und damit verbundenes Platzproblem, Souvenirs einkaufen, College WE-Kurs auf Long Island, Zimmer ausmisten etc. Langeweile kommt sicherlich nicht auf.

Aber euch interessiert bestimmt, was ich die letzten Wochen so getrieben habe, richtig? Ich werde mich auch bemühen, recht detailiert zu berichten.

Der Juli geht diese Woche vorbei und meine beiden älteren Kids sind seit letztem Freitag zurück aus dem 4-wöchigen Camp (Susquehannok) in PA. Sie hatten wohl eine ziemlich tolle Zeit, wenn man den Erzählungen und vorallem Will's ausführlichen Briefen Glauben schenkt. Ella hatte da eher Probleme, sich einzugewöhnen. Und das, obwohl sie ziemlich "outgoing" ist.
Sie ist - soweit ich weiß - das erste Mal so lange Zeit von Zuhause weg gewesen und hatte am Anfang einige Auseinandersetzungen mit einem Mädchen aus ihrer "cabin". Naja, sie hat es überlebt und war am Ende doch recht begeistert.
Es gab das folgende Wochenende dann auch reichlich Wäsche zu machen. Teilweise musste ich echt die Luft anhalten, da die Konfrontation mit einer Mischung aus Gras, Feuchtigkeit und Dreck nicht wirklich angenehm waren. Doch am Sonntagnachmittag gegen 5pm war es dann vollbracht und das letzte Paar Socken in den Schrank geräumt.
Joa, war nett zum Abschluss nocheinmal mit solch einer Aufgabe, welcher meine Gastmutter gerne aus dem Weg zu gehen scheint, beglückt zu werden.

Dann war Anfang Juli ja "Independence Day" (Unanhängigkeitstag)und ich war mit Esther in der City, um mir das Feuerwerk am Hudson River anzuschauen. War schon toll das mal gesehen zu haben. Die Amis feier sich ja sowieso schon jeden Tag selbst, aber das ist DER Nationalfeiertag Nummer 1.
Am nächsten Tag waren wir in Soho und haben uns tolle Kleider gekauft :) Nachdem ich 20 verschiedene anprobiert habe, wurde ich endlich fündig.
Im Anschluss waren wir in Little Italy und haben Pasta gegessen. Dann hatten wir während des gesamten Essens das ungute Gefühl, nicht bezahlen zu können. Das war vielleicht mal peinlich. Die Shoppingtour hatte den Geldbeutel doch stärker belastet als angenommen ;)

Vor zwei Wochen war ich dann mit Esther und Gastfamilie an der "New Jersey Shore" am beach und es war einfach nur toll. Spring Lake hieß der Ort und die Umgebung ist einfach ein Traum. Der Zugang zum Strand betrug zwar um die 8$ pro Person, aber es hat sich absolut gelohnt. Unglaublich, wie sauber der Strand dort ist. Muss wohl daran liegen, dass jegliches Essen und Trinken (Ausnahme Wasser) ausschließlich verboten ist.
Nach dem Lunch merk ich dann jedoch, wie meine rechte Leiste so richtig anfängt zu schmerzen und ich schau an mir runter und habe mir doch tatsächlich dort einen extremen Sonnenbrand eingefangen, dass ich mich kaum bewegen konnte. Ich war für die nächsten 3 Tage "in pain" und habe mich meiner eigenen Blödheit geschämt. Das war aber die einzige Stelle, die gelitten hat. Ansonsten habe ich den kleinen Ausflug gut überstanden :)

Einen Samstagabend hatten meine Gasteltern dann Besuch von alten Schul- und Collegefreunden. Eine von den Frauen kam mit ihren Söhnen sogar aus Hong Kong angereist. Sie lebt dort seit 1 1/2 Jahren aufgrund der beruflichen Situation ihres Mannes. Die Kids lernen dort ein wenig chinesisch. In einem Jahr kehren sie wohl in die USA zurück. Keinen Schimmer, was die mit ihrem Haus oder ihrem ganzen Hab und Gut in Amerika gemacht haben. Ich wüsste nicht, ob ich das alles für 2 1/2 Jahre zurücklassen bzw. vllt sogar ganz aufgeben könnte.

Außerdem habe ich mit den Mädels mal wieder 3 neue Filme - "My sister's keeper", "Ice Age 3" (Teil 2 ist ja mein Favorit, denn die 3D Brille hat mich beim letzten Teil total irritiert. Und auch so. Bei Teil 2 hab ich Tränen lachen müssen) und "The ugly truth" - gesehen. Die vielen Kinobesuche werde ich definitiv vermissen. Auch bin ich jetzt total verwöhnt was die Sprache angeht und will mich nie wieder mit deutscher Synchronisation auseinandersetzen wollen. Außer bei Ice Age. Ich liebe die deutschen Stimmen und auch die lustigen Szenen kommen besser zum Ausdruck.

Donnerstag wird dann übrigens der Tag gekommen sein, an dem ich meinen twin, meine bessere Hälfte .. Melanie .. für einige Tage verliere. Denn für sie geht am Abend der Flieger in Richtung Heimat. Das neue Aupair ihrer Gastfamilie ist bereits dort und wird gerade eingearbeitet. Leider macht sie nicht die besten Eindruck was die Zusammenarbeit mit den zwei Kindern (1 und 4) angeht. Englisch versteht und spricht sie auch so gut wie nicht. Mal sehen, was das noch so gibt bei denen.

Die letzten Wochenenden haben wir dann meist im Central Park verbracht und das geniale Wetter genossen. Dazu sitzen wir an der Kletterwand, damit Esther Ausschau nach schönen Männern halten kann ;)
Ja, der Central Park ist schon ne feine Sache ...
Den einen Tag haben wir sogar ne Bike tour gemacht. NICHT FALSCH VERSTEHEN! Wir haben uns in einen dieser Anhänger gesetzt und nen "Date" mit einem gewissen Sergio gehabt. Dieser hat uns durch den Park kutschiert. War lustig und so erholsam. Da habe ich dann tatsächlich erfahren, dass Steve Martin ein Apartment in New York hat. (ja ich weiß, das ist nichts Besonderes.) Ich finde disen Typen ja einfach zu genial. Mir doch schnuppe, dass er bereits an die 60 ist. Er ist noch immer attraktiv.
Frauen jeglichen ALters stehen ja auch auf Mr. George Clooney ;)Und der ist übrigens auch nicht jünger.

Dann habe ich bereits angefangen Klamotten auszumisten und war erstaunt wie viel bereits auf dem Haufen "stays here" liegt. Ich hab da wirklich auf mein Gefühl gehört und nicht lange nachgedacht. Am Ende war ich selbst von meiner - scheinbar unbegrenzten - Spontanität überrascht :)
Aber was soll ich machen .. jedes Kilo zählt, wenn ich nicht am Check-in Schalter 100$ Aufschlag zahlen will.

BIG NEWS btw. Ich bin dabei mein 3. Buch zu lesen. Schon wirklich leicht peinlich, aber im Sommer komme ich viel eher zum lesen. Da war ich ja in Deutschland neben der Schul- und Klausurenzeit erfolgreicher.
Ich darf es jetzt nur nicht wieder schleifen lassen.

Jetzt gerade überlege ich krampfhaft, was es noch zu erzählen gibt, aber mein Kopf ist wie ausgefegt.
Ich werde sicherlich noch einen letzten Eintrag schreiben, bevor ich zurückfliege, und werde es dann - falls mir noch was in den Sinn kommt - da reinpacken.
Bis dahin freu ich mich noch immer über Emails oder Kommunikation jeder Art. Im Übrigen war ich leicht enttäuscht über eure Anteilnahme an meinen Erlebnissen. Die Zeit hier hat mir gezeigt, auf wen ich mich wirklich im Leben verlassen kann. Und diese Zeilen gilten nicht allen Menschen. (WICHTIG)
Ich wollte auch noch erwähnen, dass ich mir darüber im Klaren bin, dass ich mir während des Jahres ein wenig mehr Mühe mit dem Tagebuch hätte geben können. Doch andererseits ist es doch wichtig, dass ich all die Momente und Erinnerungen im Herzen trage und niemals vergessen werde, was es heißt, ein Aupair in den USA zu sein. Wenn ich zurück bin, lässt sich vieles auch mal eher durch ein Bild von meiner Zeit hier erklären.

So. Nun aber genug. Schlafenszeit.
Gute Nacht. Bis bald.

Take care,
eure Julia

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